Komödie im Dunkeln

"Verflucht, das muss ein Kurzschluss sein!" Ausgerechnet an einem für die Künstlerkarriere und die Beziehung zu seiner Verlobten Carol Melkett so wichtigen Abend knallt im Haus des aufstrebenden Bildhauers Brindsley Miller die Sicherung durch. Am späten Sonntagabend ist so schnell natürlich kein Notdienst zur Stelle. Streichhölzer, Kerzen oder eine Taschenlampe sind auch nicht greifbar. Und dabei könnten jeden Augenblick Brindsley's Schwiegereltern in spe, ein kampferprobter Kriegsveteran und seine Frau, jedoch vor allem auch der reiche Kunstmäzen George Godunow eintreffen.

Die anfängliche Hilflosigkeit des Gastgebers, zu dem sich auch noch die Nachbarin Miss Furnival gesellt, steigert sich mit dem Besuch des Colonel Melkett, später auch noch von Clea, der verflossenen Freundin des Bildhauers, und zu guter Letzt des schwerhörigen Godunow zu einem furiosen Chaos peinlicher und irrsinnig komischer Situationen, vom Autor Peter Shaffer mit dem typischen schwarzen Humor eines Engländers zu einer turbulenten Geschichte zusammengemixt.

Diese wird noch dadurch auf die Spitze getrieben, dass sich Brindsley, um bei seinem hohen Besuch Eindruck zu schinden, von seinem verreisten Nachbarn und Antiquitätenhändler Harold Gorringe - natürlich ohne dessen Wissen - wertvolle Möbel ausgeliehen hat und dieser im unpassendsten Moment zurückkehrt. Ehe Schupanski und Aloijewitsch, die Leute vom Elektrizitätswerk, den Schaden an der Hauptleitung reparieren können, wird unter den handelnden Personen getrickst, getäuscht, geblufft und getrunken, was das Zeug hält - und das alles im Dunkeln, das heißt für das Publikum im Scheinwerferlicht, obwohl es durch den Kurzschluss ja eigentlich stockdunkel ist - eben eine "Komödie im Dunkeln".

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